Haselnuss

Nocciola Cuneo IGP
Haselnuss Piemont

Name

Haselnuss Piemont

Qualitätsmarke

Consorzio Tutela Nocciola PiemonteIndicazione Geografica Protetta

Indicazione Geografica Protetta (Geschützte Geographische Angabe – IGP) – (D.M. 02/12/1993)

Beschreibung

Die Bezeichnung Haselnuss Piemont oder Haselnuss aus Piemont beschreibt die Frucht der Haselnussvarietät „Tonda Gentile delle Langhe“ welche in dem dazugehörigen Dekret ausgewiesenen Gebiet der Region Piemont angebaut wird. Die Varietät „Tonda Gentile delle Langhe“ wird durch eine harte und komplett volle Schale charakterisiert, welche einen guten Ertrag beim Aufknacken ergibt (40% – 50%). Die Haselnuss Piemont IGP wird besonders von der Süßwarenindustrie bevorzugt, da sie gewisse qualitative Parameter aufweist, wie eine runde Form der Nuss, einen exzellenten Geruch und Geschmack nach dem Rösten, eine hohen Schälbarkeit und einer gute Haltbarkeit. Aus diesen Gründen ist die Haselnuss Piemont einheitlich als die Beste auf der Welt angesehen.

Das aus ihr entstehende Endprodukt wird durch die Nüsse oder Süßwaren wie z.B. das Gianduja, dem Haselnusskuchen und die Haselnusscreme charakterisiert, oder auch den Torrone, in dem die Haselnuss die Hauptzutat darstellt und damit am besten ihre charakteristischen Eigenschaften zur Geltung bringt.

Nährwertangaben

Die Haselnuss verfügt über einen hohen Anteil an essenziellen Aminosäuren und Vitamin E, ist zudem reich an Fettsäuren und besitzt etwa 700kcal pro 100g getrocknete Haselnüsse. Die Fettsäuren bestehen im besonderen aus über 40% einfach ungesättigte Fettsäuren (wie die Ölsäure) und stellen damit den höchsten Anteil von einfach/mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Vergleich zu anderem Schalenobst dar. Kürzlich veröffentlichte Studien scheinen einen positiven Effekt des regelmäßigen Verzehrs von Haselnüssen auf die Gesundheit zu bestätigen. Weiterhin ist bestätigt, dass eine Ernährung reich an Ölsäuren (dieselbe Fettsäure, die auch in Olivenöl enthalten ist) hilft, das „schlechte Cholesterin“ auf niedrigen Werten zu halten und die Werte des „guten Cholesterin“ anzuheben. Dieses „gute Cholesterin“ stellt mit seinem Schutz der Zellmembran einen wichtigen Schutz gegen Gefäßkrankheiten dar. Zudem verfügt die Haselnuss durch den hohen Anteil an Vitamin E, insbesondere des Tocopherols, welches mit seinen Antioxidantien der Alterung des Zellgewebes entgegenwirkt.

NÄHRWERTANGABEN unità di misura Nocciole secche
essbarer Teil % 42
Wasser g 4,5
Eiweiß g 13,8
Fett g 64,1
Kohlenhydrate g 6,1
Stärke g 1,8
gelöster Zucker g 4,1
Gesamtballaststoffe g 8,1
Energie kcal 655
Energie kJ 2740
Natrium mg 11
Kalium mg 466
Eisen mg 3,3
Kalzium mg 150
Phosphor mg 322
Thiamin mg 0,51
Riboflavin mg 0,1
Niacin mg 2,8
Vitamin A mcg 30
Vitamin C mg 4
Vitamin E mg 15

Anbaugebiet

Die Provinz Cuneo belegt in Piemont mit ihrer Anbaufläche der Haselnuss als Hauptanbau den ersten Platz: Mit ihren fast 7.000 ha bedeckt sie fast 89,5% der für die Haselpflanzungen verwendeten Fläche und liefert fast 85% der piemontesischen Produktion.

In Übereinstimmung mit den Bestimmungen kann die Haselnuss Piemont IGP in der gesamten Provinz Cuneo, mit Ausnahme einiger Berggebiete und einiger Gemeinden der unteren Ebene, angebaut werden. Das beste Gebiet sind die Langhe, insbesondere di Alta Langa, wo auch der Hauptanbau stattfindet.

Die Haselnuss Piemont IGP kann auch in anderen Provinzen der Region angebaut werden, nämlich in der Provinz Alessandria, zum größten Teil der Provinzen Asti und Turin, sowie in einigen Gebieten der Provinzen Biella, Novara und Vercelli.

Geschichte

Der Verdienst der Probe der ersten Haselnussplantagen geht an den ehrenvollen Prof. Emanuele Ferraris, in Garessio geboren, jedoch nach eigener Wahl in den Langhe zuhause, welcher die Haselnusskultur im Gebiet der Alta Langa einführte und verbreitete, da er ihre Produktivität und ihren besseren Widerstand gegen Schädlinge, als beispielsweise beim Wein, beweisen konnte.

Vor diesem Zeitpunkt hatten die Bauern eher Wert auf ihre Weinberge gelegt, und auch nach der großen Reblaus- und Mehltauplage gab es keine anderen Ziele als den Wiederaufbau der Weinstöcke. Heute ist in dieser Gegend der Wein, der nur wenig geeignet ist, fast vollständig vergessen. Im 20.Jh. registrierte man eine starke kulturelle Ausbreitung, die in Zusammenhang mit der verstärkten Nachfrage seitens der Süßwarenindustrie stand.

So wurden die Langhe, die Provinz Cuneo und infolgedessen auch die Nachbarprovinzen Asti und Alessandria fruchtbare Gebiete für den Anbau der Haselnuss, auch wenn sich der Anbau in einem so großen Hügelgebiet auf nur eine Sorte stützte, nämlich der „Tonda gentile delle Langhe“, welche durch natürlichen und menschlichen Ausleseprozess gewählt wurde. Die Geschichte des Anbaus geht mit der Geschichte der Süßwarenindustrie und der Erfindung des Gianduja (Mischung aus Kakao und Haselnüssen) Hand in Hand.

Seine Kreation wird den Süßwarenherstellern Turins zugeschrieben, welche aufgrund des wirtschaftlichen Stops durch Napoleon für Produkte der englischen Industrie und seiner Kolonien auf die günstigere Haselnuss „Tonda Gentile delle Langhe“ zurückgriffen. Der Chocolatier Michele Prochet perfektionierte in Zusammenarbeit mit Caffarel 1852 das Gemisch durch das Rösten und Mahlen der Haselnüsse.

Der Legende nach entstand der Gianduiotto (oder Giandujot) in seiner typischen Form durch einen „Schlag mit dem Löffel“ welche dem weichen Gemisch gegeben wurde. Zu Anlässen des Karnevals 1865 wurde der Gianduiotto als erste eingepackte Praline von der berühmten Maske Turins, dem Gianduja, vertrieben (von dem er dann den Namen entgültig erhielt.)

Im Jahr 1993 entstand nach der Anerkennung des Status IGP die Genossenschaft zum Schutz der Haselnuss Piemont mit dem Ziel, dieses Produkt zu schützen und zu fördern.

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