Äpfel – Alte Örtliche Varietäten

Gambafina
Gambafina

Name

Äpfel – Alte Örtliche Varietäten

Qualitätsmarke

Garantiert Traditionelle Spezialität (PAT)

Beschreibung

Die Kategorie umfasst einige der alten Apfelvarietäten, die einst vor allem in den cuneesischen Tälern angebaut wurden und nach dem Krieg zugunsten der neuen Varietäten aus Amerika wie Golden oder Red Delicous verlassen wurden.

Diese Varietäten sind rustikal, oft gegen Schädlinge resistent und aufgrund ihres natürlichen Ursprungs an die pedoklimatischen Bedingungen des Anbaus gewöhnt. Sie eignen sich besonders für den umweltfreundlichen Anbau und hierbei ganz speziell für den biologischen Anbau.

Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei den Varietäten, die noch heute eine feststellbare Produktion liefern oder aber wieder einführbar sind und neu angebaut werden, wie Buras, Carla, Contessa, Gambafina lunga und Gambafina piatta, Ravè verde und Runsè.

Buras

Buras
Buras

Die Varietät stammt aus einer Mutterpflanze im Mauratal. Es ist eine rustikale Sorte mit wenig Braunfleckigkeit und einem Hang zur Glasigkeit und Stippigkeit. Es ist eine produktive Sorte, unterliegt jedoch Veränderungen. Sie eignet sich für eine Lagerung auch auf längere Zeit: Die Frucht neigt dazu, runzelig zu werden, wird jedoch nicht „mehlig“ und behält ihren guten Geschmack. Sie eignet sich ebenfalls zum Kochen.

Die Frucht ist von leicht stumpf-konischer Form, asymmetrisch mit einem runden oder rippenförmigen Querschnitt, der Stiel ist kurz und mittelgroß. Die Schale ist leicht rauh, berostet (was auch 100% der Oberfläche einnehmen kann) und weist mittelgroße und berostete Flecken auf. Die Grundfarbe ist gelb-grün, eine Deckfarbe ist nicht vorhanden. Die Größe des Apfels geht von mittel bis groß. Das Fruchtfleisch ist gelb-grün, mit grobzellig, knackig und mit süß-säuerlichem Geschmack.

Carla

Ursprünglich von einer Mutterpflanze gefunden in der Gemeinde Barge. Es handelt sich um eine Varietät mit einer hohen Fruchtbarkeit und gutem Ertrag, sie braucht jedoch ein genaues Lichten. Sie ist besonders für den rohen Verzehr geeignet, welches innerhalb eines Monats nach Ernte erfolgen sollte, da sie sich nicht zum Lagern eignet.

Die Frucht ist von stumpfer konischer Form, asymmetrisch mit einem unregelmäßigen Querschnitt. Der Stiel ist mittellang und mittelgroß. Die Schale ist glatt, nicht berostet, und weist kleine runde Flecken auf. Die Grundfarbe ist gelb-grün mit Facetten in orangerot. Das Fruchtfleisch ist cremeweiß, feinzellig, schmelzend und mit einem süßlichen Geschmack. Der Apfel ist mittelgroß bis klein.

Contessa

Contessa
Contessa

Die Varietät stammt aus einer Mutterpflanze im Mairatal. Es handelt sich um eine Varietät mit mittlerem Ertrag, Veränderungen unterworfen, mit einem Hang zur Stippigkeit, zum rohen Verzehr geeignet und nicht besonders haltbar.

Die Frucht weist eine annehmbare Größe auf mit einer runden oder leicht abgeflachten symmetrischen Form. Der Stiel ist kurz, mittel bis groß, die Schale glatt und an der Stielgrube berostet, mit einer gelb-grünen Grundfarbe und verschiedenen Rottönen in der Deckfarbe. Das Fruchtfleisch ist cremeweiß, feinzellig, knackig und süß.

Gambafina

Gambafina
Gambafina

Der Ursprung der Gambafina lunga ist unbekannt, auch wenn sie nach Breviglieri von einer Varietät, die bis ins 19.Jh, zurückgeht, aus dem Gebiet von Caraglio stammt. Man unterscheidet zwischen zwei Arten (lang und flach) je nach Länge des Stiels; die Mutterpflanze der Gambafina piatta wurde in der Fraktion Famolasco in der Gemeinde Bibiana gefunden.

Es handelt sich um eine Varietät mit gutem Ertrag, deren Früchte zum rohen Verzehr geeignet sind und nur mittelmäßig lagerfähig sind. Die Frucht ist mittelklein, mit einer symmetrischen Kugelform, einer glatten Schale mit Rostflecken in der Nähe der Stielgrube. Die Grundfarbe ist gelb-grün, mit einer streifenförmigen roten Deckfarbe. Das Fruchtfleisch in weiß mit Nuancen von Rosa in der Nähe der Schale, schmelzend, feinzellig und süß.

Ravè verde

Eine Varietät mit gutem Ertrag, wenig anfällig für Mehltau und Braunfleckigkeit, doch anfällig für Glasigkeit, geeignet für die Lagerung auch für mittellange Zeiträume.

Die Frucht ist von mittelgroßer Größe, asymmetrischer Form mit einem runden oder rippenförmigen Querschnitt, der Stiel ist kurz und groß. Die Schale ist glatt, nicht berostet, mit mittelgroßen runden Flecken und einer grünen Grundfarbe mit orangenen Nuancen. Das Fruchtfleisch ist cremeweiß.

Runsè

Runsè
Runsè

Ursprünglich von einer Mutterpflanze gefunden in der Gemeinde Cavour. Eine Varietät mit gutem Ertrag, auch wenn Veränderungen unterworfen, besonders für den rohen Verzehr geeignet und auch lange lagerfähig.

Die Frucht ist von mittlerer Größe, leicht stumpfer konischer Form, symmetrisch mit einem rippenförmigen Querschnitt und einem langen und dünnen Stiel. Die Schale ist glatt, nicht berostet und mit mittelgroßen runden Flecken und einer gelb-grünen Grundfarbe mit brillant roter oder weinfarbiger Deckfarbe. Man hat festgestellt, dass die Farbe der Früchte während der Lagerung weniger brillant ist, was besonders bei einer Lagerung in einem Obstlager der Fall ist. Das Fruchtfleisch ist cremefarben mit Nuancen von Rosa in der Nähe der Schale, saftig, feinzellig und von säuerlich-aromatischem Geschmack.

Nährwertangaben

Die hohe und ausgeglichene Zusammensetzung an Vitaminen und Mineralsalzen machen den Apfel zum Nahrungsergänzungsmittel schlechthin. Der hohe Anteil an Polyphenolen, Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen, hilft, die Alterung der Zellen und das Entstehen von Kreislaufstörungen oder Tumoren zu verlangsamen.

NÄHRWERTANGABEN Mele fresche con buccia Mele fresche senza buccia
essbarer Teil % 85 79
Wasser g 85,2 82,5
Eiweiß g 0,2 0,3
Fett g tr 0,1
Kohlenhydrate g 10 13,7
Stärke g 0 tr
gelöster Zucker g 10 13,7
Gesamtballaststoffe g 2,6 2
Energie kcal 38 53
Energie kJ 161 224
Natrium mg 2
Kalium mg 125
Eisen mg 0,3
Kalzium mg 7
Phosphor mg 12
Thiamin mg 0,02
Riboflavin mg 0,02
Niacin mg 0,3
Vitamin A mcg 8
Vitamin C mg 6
Vitamin E mg

Anbaugebiet

Das Anbaugebiet umfasst das gesamte Gebiet der Alpentäler der Provinz Cuneo.

Geschichte

Der Anbau von Äpfeln hat in Piemont eine lange und tief in der Vergangenheit verwurzelte Tradition. Viele der Apfelsorten wurden sogar zur Zeit der Römer in diese Gegend importiert.

Als die Bauern, die die Alpen auf der Suche nach Arbeit überquerten, anfingen, neue Samen, Varietäten, Beschneidungs- und Pflanzungstechniken zu importieren, die bereits in Frankreich verbreitet waren, entstand gegen Ende des 18.Jh. der piemontesische Obstbau. Zu Beginn des 20.Jh. befand sich die Anbaufläche des Apfels in den Alpentälern und zu den Füßen der Berge und Hügel, auch wenn sie begann, sich bis zu den Hochebenen im Raum Cuneo auszudehnen. Die besondere Eignung dieses Gebietes wird durch die große Vielfalt an örtlichen Varietäten bezeugt, welche dort ursprünglich herkamen. Eine solche Vielfalt an Varietäten erhielt sich wegen der Wertschätzung der Verbraucher und der Nähe zum Markt, bis moderne Varietäten auftraten, mit denen es möglich ist, größere und vor allem entferntere Märkte abzudecken. Die örtlichen Varietäten drohten zu diesem Zeitpunkt zu verschwinden und so ist das heutige Anbaugebiet auf einige Randzonen besonders in den Bergen begrenzt, von wo aus man eine langsame Aufholarbeit leistet.

Galleria fotografica