Birnensorte

Pera Madernassa
Birnensorte

Name

Pera Madernassa (Birnensorte) des gebiet Cuneo (Alba und Granatal)

Qualitätsmarke

Garantiert Traditionelle Spezialität (PAT). Zur Zeit Anfrage auf Anerkennung des Status IGP.

Beschreibung

Der Baum ist kräftig, rustikal und sehr ertragreich, was vom Wechsel der Produktion in den alten Pflanzungen und der auf Sämlingsunterlagen veredelten Pflanzungen herrührt. Die Blüte erfolgt relativ früh. Es gibt auch eine partenokarpe Sorte, die Früchte ohne Samen produziert.

Die Frucht ist von mittlerer bis kleiner Größe, birnenförmig, recht regelmäßig mit leichten Abflachungen an den äußeren Enden. Der Stiel ist mittellang, dünn und in der kleinen Stielgrube eingesetzt. Die Schale ist dünn, eher rau und berostet, mit einer grüngelben Farbe überzogen, mit einem schwachem Rotton und vielen unregelmäßigen Flecken. Das Kerngehäuse ist eher klein, das Fruchtfleisch ist von hellem weiß-gelb, knackig, leicht grobzellig und mit einem leicht aromatischen, süßen und ein wenig tanninhaltigen Geschmack.

Eine Frucht wiegt durchschnittlich 150 g. Die Früchte sind einigermaßen gut haltbar.

Die Birne Madernassa eignet sich gut zum Kochen, da sie ihre besten Eigenschaften erst gekocht offenbart, doch sie kann auch, wenn sie reif ist, roh gegessen werden.

Nährwertangaben

Die Birne hat wenige Kalorien (30 – 35 kcal pro 100 g), ist reich an unlöslichen Ballaststoffen und enthält zudem eine beträchtliche Menge an Kalium. Sie sind schnell sättigend und daher als Zwischenmahlzeit oder am Ende eines wenig sättigenden Mahls geeignet.

NÄHRWERTANGABEN pere fresche senza buccia
essbarer Teil % 84
Wasser g 87,4
Eiweiß g 0,3
Fett g 0,1
Kohlenhydrate g 8,8
Stärke g 0
gelöster Zucker g 8,8
Gesamtballaststoffe g 3,8
Energie kcal 35
Energie kJ 147
Natrium mg 2
Kalium mg 127
Eisen mg 0,3
Kalzium mg 11
Phosphor mg 15
Thiamin mg 0,01
Riboflavin mg 0,03
Niacin mg 0,1
Vitamin A mcg tr
Vitamin C mg 4
Vitamin E mg

Anbaugebiet

Die Birne wurde einst in weiten Teilen des Gebietes Cuneo angepflanzt, wohingegen sie heute vor allem in den am besten geeigneten Gebieten im Roero und dem Granatal angebaut wird.

Geschichte

Hier einige Auszüge aus einem Beitrag des Prof. Raffaele Carlone aus der Zeitschrift L’Italia Agricola: „Die Birne Madernassa wurde das erste Mal von Cavazza (1908) beschrieben, der ihre Ländlichkeit, Produktivität und ihr langes Leben pries. […] Später wurde sie in der „Pomologia“ des Pomon erwähnt (1916), in der ihre Verbreitung nicht nur in der Region Piemont sondern auch außerhalb aufgezeigt wurde. Erst im Jahr 1927 jedoch wurden die Obstbauer auf dem Kongress des Obstbaus in Lugo auf die Sorte aufmerksam, und man riet zur Aufnahme der Frucht in den Gebieten Norditaliens. […] Die erste Pflanze wuchs aus einem Samen, der zufälligerweise auf ein Grundstück des Bauernhauses Gavello fiel, welches sich in dem Weiler Madernassa auf einem Hügel zwischen den Orten Guarene und Castagnito befand. Als die Pflanze erste Früchte trug, erkannte der Eigentümer sofort die Vorzüge und begann, zumal sich der Baum als rustikal und stark erwies, sie auf einigen Birnenbäumen auf seinem Gehöft zu veredeln. Schon bald waren unter den Nachbarn die kulturellen und kommerziellen Vorzüge der Sorte bekannt, und sie vervielfältigten sie auf ihren Gütern, bis diese auf dem gesamten Gebiet um Alba verbreitet war. Zunächst war die Sorte unter dem Namen Gavello bekannt, erst später wurde ihr der Name Madernassa zugewiesen. Es kann mit relativer Genauigkeit das Datum der Entstehung des ersten Birnenbaumes ermittelt werden, da man weiß, dass dieser mit etwa 130 Jahren 1914 gefällt wurde. […] Es herrscht die weit verbreitete Ansicht, dass sie aus einer natürlichen Kreuzung der Varietät Martin Sec mit der Wildpflanze entstand.

Im Jahr 1999 wurde die Anerkennung des Status IGP beantragt, der Antrag läuft noch.

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