Name
Barbaresco
Qualitätsmarke
Denominazione di Origine Controllata e Garantita (StaatlichKontrollierte und Garantierte Ursprungsbezeichnung).
DOC: Mit D.P.R. vom 23. April 1966.
DOCG: Mit D.P.R. vom 3. Oktober 1980.
Beschreibung
Ein Wein mit einer brillant intensiven Farbe, die Reflexe vom rubinrot ins granatrot aufweist, und einem Bouquet von fruchtigen oder ätherischem Duft, der an Himbeere oder Konfitüre aus roten Früchten erinnert, an Geranie und Veilchen, aber auch an grünen Pfeffer, Zimt und Muskat, an Heu und Holz, geröstete Haselnüsse, Vanille und schließlich einen Hauch von Anis. Das Geheimnis dieses adligen Weines liegt in der magischen und unvorhersehbaren Symbiose zwischen den ton- und kalkhaltigen Substraten der Hügel, welche auch den wertvollen weißen Trüffel im Verborgenen reifen lassen, sowie den Weinreben des Nebbiolo, welche den Horizont des Gebietes umranden und ein unvergleichliches Naturschauspiel erzeugen.
Der Wein wird zu 100% aus der Weinrebe des Nebbiolo hergestellt, mit den Untervarietäten Michet, Lampia und Rosè. Die von den Bestimmungen vorgesehene Mindestreifezeit beträgt 24 Monate in Eichen- oder Kastanienfässern. Ein Barbaresco, der nicht weniger als 4 Jahre gealtert ist, darf als zusätzliche Angabe die Bezeichnung „riserva“ tragen. Der Alkoholgehalt liegt bei 12,5 Prozent.
Anbaugebiet
Das Keltergebiet umfasst das Verwaltungsgebiet der folgenden Gemeinden: Barbaresco, Treiso, Neive und ein Teil der Fraktion San Rocco Seno d’Elvio in der Gemeinde Alba.
Geschichte
Der Wein aus Barbaresco, einer Hügelgemeinde südöstlich von Alba und mit ihrem eindrucksvollen Turm direkt über den Ufern des Flusses Tanaro gelegen, war bereits den Römern sehr bekannt.
Tito Livio hat ihn in seiner Storia Romana zitiert, und von da aus nahm er die Via Romana, welche die ligurische Küste mit Turin verband, und überquerte dabei ein Gebiet, das schon damals für den Weinanbau geschaffen war. Noch vor den Weinreben jedoch hatten die Ligurer diese Hügel kolonisiert, und ihnen ist wahrscheinlich auch der Ursprung des Weinbaus und der Name des Dorfes, Barbaresco, zu verdanken, welcher wohl vom lateinischen Barbarica silva kommt. Diese Bezeichnung wurde für einen nahegelegenen Eichenwald verwendet, in dem schwefelhaltiges, salziges Wasser hervorsprudelte und den die Liguren als einen heiligen Ort ansahen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass im Dom zu Alba auf dem hölzernen Chor über der mittelalterlichen Darstellung des Dorfes Barbaresco eine volle Schale mit Weintrauben zu sehen ist.
Die wohl berühmteste Anekdote über diesen adligen Rotwein handelt vom österreichischen General De Melas, welcher im Jahr 1799 die Franzosen in einer Schlacht besiegt hatte, und anordnete, dass ihm zur Feier des Sieges diverse Flaschen „Nebbiolo di Barbaresco“ auf das Schlachtfeld gebracht werden. Erst gegen Ende des 19. Jh. jedoch wurde aus dem Rotwein ein „trockener“ Rotwein, was auf die neue Keltermethode des Domizio Cavazza zurückging, erster Direktor der Königlichen Schule der Weinkunde in Alba, welcher ihn „fein, weich und großzügig“ wollte wie die größten Weine Frankreichs.
Im Jahr 1934 entstand durch Wille der Bauern die „Genossenschaft zur Verteidigung der typischen edlen Weine Barolo und Barbaresco“ und setzte auch einen Herstellungskontext auf: den Herkunftsort, die Weinrebe und die Eigenschaften des Weines. Die Genossenschaft wurde dann im Jahr 1974 neu gegründet und setzte sich für die Anerkennung des Status DOC für diese Weine ein, und später auch für den Status DOCG. Zu allerletzt sah sie die Entstehung der aktuellen Genossenschaft zum Schutz des Barolo, Barbaresco, Alta Langa und Roero im Jahr 1994, welche heute Orientierungspunkt für die Weinbauer und Weinunternehmen zwischen der Langa und dem Roero ist.
Im Jahr 1986 wurde die Regionale Enothek des Barbaresco in der ehemaligen Bruderschaft San Donato eingeweiht, welche die Aufgabe hatte, das Ansehen des Weines Barbaresco auf dem Gebiet zu fördern und zu wahren.