Pflaumensorte

Ramassin: fioritura
Ramassin (Pflaumensorte) aus Saluzzo

Name

Ramassin (Pflaumensorte) aus Saluzzo

Qualitätsmarke

Ramassin del Saluzzese

Garantiert Traditionelle Spezialität (PAT)

Beschreibung

Die Ramassin aus Saluzzo sind Teil der “ Siriache “ genannten Pflaumensorte, die ursprünglich aus Syrien stammt. Die Frucht ist klein und weist bei Reife eine violett-blaue Farbe auf. Zudem neigt sie dazu, wenn sie reif ist zur Erde fallen. Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass die Ramassin traditionell auf der Erde eingesammelt werden, sobald die Früchte die volle Reife erreicht haben, und ohne eine qualitative Klassifikation von Größe oder Gewicht auf den Markt kommen. Es wird überliefert, dass der Verkauf nicht nach Gewicht geschah, sonder nach „al palot“, also einer bestimmten Menge pro einer kleinen Schippe Pflaumen. Die Frucht unterscheidet sich, abgesehen durch ihre Größe, auch durch ihre Süße und ihr Aroma von den anderen Pflaumen und dies macht sie unverwechselbar. Es handelt sich um eine sehr rustikale Sorte, die kaum Pflege bedarf und auch in Hinsicht auf die Schädlingsbekämpfung kaum Ansprüche stellt.

In Frage der bedeutendsten Sorten hat es noch keine echte Auswahl gegeben, doch es lassen sich wenigstens zwei Stämme erkennen:

  • der Frühreife, mit einer vorzeitigen Reife 8/10 Tage vorher, wird von den Besitzern als wahres Juwel angesehen und nirgendwo anders angebaut;
  • der Violette, mit einer dunkelvioletten Farbe und einer geschätzten und charakteristischen samtigen Schale, welcher in einer Höhe von 300-500m. ü.d.M angebaut wird.

Abgesehen vom frischen Verzehr, welche die Hauptsache darstellt, werden die Früchte auch gekocht, in Sirup eingelegt oder zu Konfekt verarbeitet.

Anbaugebiet

Die Ramassin werden im Raum Saluzzo auf besondere Art in den Hügeln angebaut. Das Gebiet, das sich der größten Konzentration an angebauten Ramassin rühmen kann, ist das Brondatal, wo auch kürzlich die Genossenschaft „Ramassin des Monviso – Brondatal“ enstanden ist, welche die Produkte der Gemeinden Brondello, Castellar, Pagno, einen Teil des Hügelgebiets der Gemeinde Saluzzo sowie die Anbaugebiete der Berggemeinschaft Tal des Po, Infernotto und des Varaitatals umfasst.

Geschichte

Der Anbau reicht soweit zurück, dass es keine spezifische Dokumentation gibt, sondern nur Zeugnisse über den Anbau in den Archiven der Gemeinde Saluzzo. Die Etymologie des arabischen Wortes Ramassin, welches sich auf die syrische Hauptstadt Damaskus bezieht, scheint auf eine Einführung der Sorte zur Zeit der Invasion der Sarazenen oder der Heiligen Kreuzzüge zurückzugehen.

In Piemont erfolgte die Verbreitung des Anbaus durch die Benediktinermönche, die aus Frankreich in die Gebiete der Hügel um Turin und Chieri kamen, und wurde erst später bis in das Gebiet um Saluzzo verbreitet. Das Brondatal wurde zu einem so wichtigen Anbau- und Verkaufsgebiet des Produktes, dass zur Zeit der Ernte am Abend zwei Märkte ausschließlich mit Ramassin abgehalten wurden: einer in der Gemeinde Pagno und der andere in der Gemeinde Saluzzo in der Fraktion S. Larazzo.

Im Jahr 2006 wurde von einigen Bauern die „Genossenschaft der Förderung und der Wertschätzung der Ramassin des Monviso – Brondatal“ ins Leben gerufen.

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