Roter Apfel

Mela Rossa
Roter Apfel

Name

Roter Apfel

Qualitätsmarke

Mela rossa IGP

Garantiert Traditionelle Spezialität (PAT)

Beschreibung

Der „Rote Apfel“ zeichnet sich durch eine Überfärbung der Schale und eine besonders brillante und leuchtende Farbintensität aus.

Nur die Apfelsorten und deren Klone können die geschützte geographische Angabe „Mela Rossa Cuneo“ tragen, welche aus einer strengen qualitativen Auswahl der Varietäten stammen, die noch heute angebaut werden und deren Eigenschaften im folgenden beschrieben werden.

Red Delicious

Red Delicious
Red Delicious

Diese Varietät hat einen intensivroten, brillanten Epikarp und eine Ausbreitung der Deckfarbe über mehr als 85% der Gesamtoberfläche. Er ist glatt, nicht berostet und bis auf die Stielgrube frei von Fettigkeit. Seine Form ist länglich kegelförmig mit einem Mindestdurchmesser des Querdurchmessers von 65mm, einem Zuckergehalt von mehr als 10° Brix, einem weißen bis cremig weißen Fruchtfleisch mit schmelzender Konsistenz und süßem Aroma.

Gala

Gala
Gala

Diese Varietät hat einen intensivroten, brillanten Epikarp und einer Ausbreitung der Deckfarbe in vorwiegend streifenförmiger Verteilung über mehr als 65% der Gesamtoberfläche. Er ist glatt, mit länglich runder Form und einem Mindestdurchmesser des Querdurchmessers von 65mm, einem Zuckergehalt von mehr als 12° Brix und einem cremig weißen, knackigen, saftigen, festen und sehr aromatischen Fruchtfleisch.

Fuji

Fuji
Fuji

Diese Varietät hat einen hellgrünen-gelblichen Epikarp, mit einer Deckfarbe, die vom hellroten ins intensivrote reicht, auf mehr als 50% der Oberfläche, einem Querdurchmesser von mindestens 70mm, einem Zuckergehalt von mehr als 12,5° Brix und einer Fruchtfleischhärte von mindestens 5kg/cm 2. Das Fruchtfleisch ist knackig, saftig und sehr süß, nicht aromatisch.

Braeburn

Braeburn
Braeburn

Diese Varietät hat einen hellgrünen bis grünen Epikarp, mit einer streifenförmigen Deckfarbe, die von orangerot bis ins intensivrote reicht, auf mehr als 60% der Oberfläche, einem Querdurchmesser von mindestens 65mm, einem Zuckergehalt von mehr als 10,5° Brix und einer Fruchtfleischhärte von mindestens 5,5Kg/cm2. Das Fruchtfleisch ist knackig, saftig, säuerlich und sehr aromatisch.

Nährwertangaben

Die hohe und ausgeglichene Zusammensetzung an Vitaminen und Mineralien machen den Apfel zum Nahrungsergänzungsmittel schlechthin. Der hohe Anteil an Polyphenolen, Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen, hilft, die Alterung der Zellen und das Entstehen von Kreislaufstörungen oder Tumoren zu verlangsamen.

NÄHRWERTANGABEN unità di misura Mele fresche con buccia Mele fresche senza buccia
essbarer Teil % 85 79
Wasser g 85,2 82,5
Eiweiß g 0,2 0,3
Fett g tr 0,1
Kohlenhydrate g 10 13,7
Stärke g 0 tr
gelöster Zucker g 10 13,7
Gesamtballaststoffe g 2,6 2
Energie kcal 38 53
Energie kJ 161 224
Natrium mg 2
Kalium mg 125
Eisen mg 0,3
Kalzium mg 7
Phosphor mg 12
Thiamin mg 0,02
Riboflavin mg 0,02
Niacin mg 0,3
Vitamin A mcg 8
Vitamin C mg 6
Vitamin E mg

Anbaugebiet

Das Anbaugebiet liegt auf einer Hochebene, die sich auf einer Höhe zwischen 250 und 800m ü.d.M. entlang der westlichen Alpenkette, bestehend aus den Seealpen und den Cottischen Alpen, ausdehnt und besonders in der Provinz Cuneo die Gemeinden Saluzzo, Cuneo und Mondovì sowie in der Provinz Turin die Gemeinde Pinerolo umfasst.

Geschichte

Der Anbau von Äpfeln hat in Piemont eine lange und tief in der Vergangenheit verwurzelte Tradition. Viele der Apfelsorten wurden sogar zur Zeit der Römer in diese Gegend importiert.

Die ersten Anzeichen eines wahren Obstbaus finden sich jedoch in den Gärten und Gemüsegärten von Abteien und Klostern. Die erste Wertschätzung des Apfels erfolgte zunächst durch die Mönchsorden der Kluniazienser und später der Zisterzienser, welche sich für die Verbesserung der Apfelsorten einsetzten, die aus den Zeiten der Römer und nach der Invasion der Barbaren übrig geblieben waren. (Genesy A.,1892; Haussmann G.,1931; Mattirolo O.,1917).

Im späten Mittelalter entstanden die ersten Anbautechniken. Die „Pomi“ waren somit nun nicht mehr nur eine Speise des Adels, sondern verbreiteten sich schon bald in allen Sozialschichten. (Carlone R., 1955) .

In den Gemeindesatzungen und Rechnungsberichten der savoyischen Burgen finden sich mehr und mehr Vermerke über Apfelbäume, die an den Rändern der Pflanzungen, auf offenen Wiesen, Getreidefeldern, in Gemüsegärten, brolii (baumgesäumte Gärten), Gärten, Höfen und Weinbergen gepflanzt wurden, und man fing an, über planterii (Pflanzungen) oder genauer pomerii (Apfelpflanzungen) zu sprechen. Der Apfel wurde nun von den Gemeindeautoritäten beschützt und wurde unter allen Obstplantagen in Piemont und besonders im Gebiet Cuneo der vorherrschende Obstbaum.

Während der Renaissance wurde dank der Verbreitung des Drucks und der ersten Abhandlungen über die Landwirtschaft ein Aufschwung des Obstbaus verzeichnet.

Als die Bauern, welche die Alpen auf der Suche nach Arbeit überquerten, anfingen, neue Samen, Varietäten, Beschneidungs- und Pflanzungstechniken zu importieren, die bereits in Frankreich verbreitet waren, entstand gegen Ende des 18.Jh. der piemontesische Obstbau. Ein wichtiger Beitrag zur Beschleunigung der Forschungen und der Studien zu den Anbautechniken kam von der Akademie der Agrikultur, welche 1785 in Turin gegründet wurde und durch Experimente zu neuen Sorten und der Organisation von Kursen zum Obstbau schließlich professionelle Obstbauer ausbildete.

Von besonderer Wichtigkeit für die Verbreitung des Obstbaus in Piemont waren im 19.Jh. die Gewächshäuser der Gebrüder Burdin in Chambery. In diesen Gewächshäusern entstand auch ein Apfelmuseum, in welchem Modelle sämtlicher angebauten Früchte in den königlichen Staaten aufbewahrt wurden, unter denen besonders der Apfel mit 72 Sorten besonders vertreten ist. Diese sind auch in der Akademie der Agrikultur in Turin aufbewahrt und katalogisiert.

Zu Beginn des 20.Jh. verbreitete sich die Anbaufläche von den Alpentälern und den Füßen der Berge und Hügel bis zu den Hochebenen im Raum Cuneo. Die besondere Eignung dieses Gebiets für den Roten Apfel wird durch die große Vielfalt an örtlichen Varietäten mit roter Schale bezeugt, welche dort ursprünglich spontan herkamen (Bounous G.,1980; Breviglieri N.,1950; Carlone R.,1955) .

Eine solche Vielfalt an Varietäten hielt sich wegen der Wertschätzung der Verbraucher und der Nähe zum Markt bis zum Beginn des 20.Jh, als moderne Varietäten mit roter Schale auftraten, mit denen es möglich ist, größere und vor allem entferntere Märkte abzudecken.

Im Jahr 1999 beantragte man die Anerkennung des Status IGP. Verbunden mit der Anerkennung entstand die Genossenschaft zum Schutz und der Wertschätzung der Mela Rossa (des Roten Apfels) Cuneo.

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